Tag 1: Ankunft auf der Insel
7 Jahre war es nun her das ich das letzte mal auf Helgoland war. In der Zwischenzeit war ich an vielen anderen Orten der Schleswig Holsteinischen Nordsee gewesen aber noch nicht wieder in Cuxhaven.
Diesmal waren die Vorzeichen auch anders da ich einen Termin auf Helgoland hatte und somit bereits im Vorfeld planen konnte. Es wurden die Karten für die Überfahrt auf der Atlantis bestellt und ein kleines Zimmer auf Helgoland angemietet denn es würde ja eine Übernachtung anstehen auf die ich mich wirklich sehr freute. So ging es dann mit dem Auto bereits Morgens früh los um genügend Zeit für die Anfahrt zu haben und das Auto dann bequem bei der Firma Böse Garagen in Cuxhaven abzustellen. Auch das klappte an diesem Morgen absolut reibunglos ebenso wie die Anfahrt nach Cuxhaven. Der Chef selber brachte mich dann von den Unterstellplätzen direkt an den Anleger. Ich lud meine Tasche aus, machten den Termin aus an dem ich mein Auto wieder bekommen sollte und dann stand ich wieder am Anleger. Die Vorzeichen diesmal waren zunächst wettertechnisch komplett anders. Es war Ende April aber die Nordsee empfing mich mit einem Mix aus Sonne und Wolken mit durchaus angenehmen Temperaturen. So ging es wie bereits 2007 wieder Schiffe schauen, einmal an der Elbe 1 vorbeischauen und dann wieder schnell einen Kaffee holen den die Atlantis der Reederei Cassen Eils sollte dann schon bald ablegen und Kurs auf Helgoland nehmen.
Ich trank eben meinen durchaus sehr guten Kaffee aus und konnte dann nach Gepäckabgabe ganz entspannt auf die Atlantis wandern. Es war schon ein Unterschied ob man nun den Kat betrat oder aber dieses alte Seebäderschiff. Es war als wenn jede Ecke auf diesem Schiff einem eine ganz besondere Geschichte erzählen könnte. Irgendwie mochte ich dieses Schiff von Anfang an, eben halt ein Relikt aus vielleicht noch besseren Tagen. Ich suchte mir eine gemütliches Plätzchen an Deck denn ich wollte ja unterwegs nichts verpassen auf meiner Fahrt. Die Atlantis wurde gekonnt vom Kapitän Ewald Bebber aus dem Hafen manövriert und ab ging es Richtung Helgoland. Wie von Geisterhand verschwanden nach wenigen Minuten die Wolken und ein strahlend blauer Himmel und eine absolut ruhige See verstärkten den bereits vorhandenen Wohlfühlfaktor um einiges. Ich atmete einfach kräftig durch, Helgoland ich komme und das diesmal etwas entspannter als beim ersten mal. So huschte ich noch einmal kurz unter Deck, erkundigte das alte Schiffchen, besorgte mir noch dieses schwarze Lebenselixier um dann wieder an der frischen Luft Platz zu nehmen. Das ein oder andere Schiff kreutzte unseren Weg aber mein Blick war Richtung Helgoland gerichtet, obwohl das ja Quatsch war nach knapp einer Stunde fahrt. Das einzige was man sehen konnte war das unendliche blau. Dann tauchte plötzlich der Halunder Jet auf und überholte die alte Dame Atlantis in einem ernormen Tempo. Ja, das war sein Jagdgebiet, ruhige See und bestes Wetter, da konnte man dann schon mehr Gas geben als 2007. Bereits nach kurzer Zeit war der Kat am Horizont verschwunden und ich verdrehte mir den Kopf um Helgoland zu entdecken was mir allerdings nicht gelang bis es dann einen paar anderen Fahrgästen gelang. Ich hing mich auch wieder über die Reling und................jaa, irgendwo am dunstigen Horizont konnte man die Umrisse der Insel schon sehen, mein Herz hüpfte vor Freude, bald war ich wieder da. Und diesmal sollte mich der Aufenthalt völlig aus den Socken hauen.
Nun kam die Insel aber immer näher und das bei einem Traum von Wetter. Es herrschten zwar keine sommerlichen Temperaturen aber so um die 17 - 20 Grad dürften es schon gewesen sein, also alles andere als kalt wie man auf dem Bild sehen kann. Der nette Herr auf der E-Karre trägt ein kurzes T-Shirt. So beobachtete ich also das bunte treiben im Hafen. Einige Gäste vom Kat hatten wohl noch etwas länger im Hafen verbracht und schlenderten erst jetzt Richtung Hummerbuden und Lung Wai. Ich dachte nur......Gott sei Dank, diese Rennerei hast Du diesmal nicht. Ich wartete in aller Seelenruhe ab bis die Atlantis sicher am Platz lag, ließ erst einmal alle Leute aussteigen um dann in Ruhe das Schiff verlassen zu können. Derweil genoss ich erst einmal den Ausblick der sich mir bot, atmete tief ein und freute mich einfach riesig wieder auf Helgoland sein zu können. Kurz danach hatte ich auch freie Bahn und verließ die Atlantis entspannt.
Ich ließ mir meine Tasche wieder aushändigen und schlenderte in aller Gemütsruhe los. Immer darauf bedacht alles so gut es geht mitzubekommen und bei dem Wetter sahen die Hummerbuden am Hafen gleich nochmal besser aus als bei dem trüben Oktobertag. Langsam ging ich an jeder vorbei und schaute in jede hinein um zu sehen was es denn wohl zu bestaunen geben würde. Weiter ging es am Hotel Rickmers vorbei, über die Promenade Richtung Landungsbrücke an der ich erst einmal ein paar Minuten Pause machte und den Moment genoss. Die Börteboote zogen auch wieder ihre Kreise und die Witte Kliff machte sich wieder auf den Weg zur Düne, die bei mir für den nächsten Tag auf dem Plan stand. Dann ging es über den Lung Wai weiter Richtung Treppe die mir beim Aufstieg dann wieder einmal klar machte das die morschen Knochen das so nicht gewohnt waren. Egal, irgendwie musste es ja nach oben gehen.
Endlich oben angekommen und dann blieb ich erst einmal wieder stehen, was ein traumhafter Tag und welch phantastischer Ausblick. Ein traumhaftes Blau und ein ungetrübter Blick auf die Düne. In dem Augenblick dachte ich............nichts, einfach nichts, ich atmete einfach nur durch und genoss diesen Blick. Ich hätte noch minutenlang stehen bleiben können aber zum einem musste ich nun mal langsam in die Unterkunft, zum anderem hatte ich ja auch noch einen Termin. So ging es erst einmal weiter um das Haus zu suchen in dem mein Zimmer für die Nacht auf mich wartete. Wenn man sich nicht so gut auskennt so wie ich damals kann es durchaus etwas schwerer sein das richtige Haus zu finden, aber es gelang mir dann doch. Ich wurde herzlichst von der Besitzerin Berta Martens begrüßt und mir wurde das kleine aber durchaus hübsche Dachzimmer gezeigt in dem ich mich sofort wohlfühlte. Nachdem ich ausgepackt hatte ging es erst einmal wieder ab auf das Unterland zu meinem Termin der relativ zügig vonstatten ging, im Nachgang für mich aber leider auch negativ, denn aus einer angepeilten Arbeitsstelle auf Helgoland wurde dann leider doch nichts, dafür hatte ich aber noch zwei tolle Tage vor mir.
Also wieder mal die Treppe nehmen...ufff, eben ins Zimmer huschen und die Kamera geholt. Mittlerweile war es so gegen 15.30 Uhr und das Wetter hielt weiter was es bis dato versprochen hatte, auch wenn am Horizont die ein oder andere Wolke zu sehen war die aus Richtung Festland kam. Aber das war ja erst einmal nicht weiter schlimm. So schlenderte ich von der Dr.-Lindemann-Str. ausgehend am Friedhof entlang, vorbei am Eingang zum Bunker und dem Restaurant Mocca Stuben die Kirchstrasse hinauf am Edeka vorbei bis zum Leuchtturm.
Hier hielt ich erst einmal inne und schaute mir den Leuchtturm mal genauer an um dann auf die nahegelege Aussichtsplattform zu wandern um mich dort hinzusetzen und einfach mal so aufs Meer zu schauen und auf die Schiffe die in der Ferne zu sehen waren und ihren Weg nach Hamburg suchten. Nach ein paar Minuten entschloss ich mich dann weiter Richtung Lange Anna zu laufen.
Der Rundweg auf dem Oberland zeigte sich wie ausgestorben was mich etwas verwunderte aber dann doch wieder nicht, es war ja klar, die meißten Leute waren ja schon wieder auf dem Rückweg zu den Schiffen oder saßen noch im Unterland oder Oberland in einem Restaurant und genossen Ihren Kaffee und Kuchen oder auch ein Bier. Umso besser für mich dachte ich, da hat man die Insel ja fast für sich alleine. Nun hörte man in der Ferne auch ein massives Geschrei und ich konnte mir vorstellen woher das kommen könnte, anders als 2007 waren die Basstölpel wieder vor Ort und man sah diese auch schon am Himmel kreisen und sie zeigten Ihre Flugkünste. Jetzt konnte ich mir auch durchaus vorstellen warum es sich lohnen könnte hier einmal längere Zeit zu verweilen zumal die Insel soviel alte Geschichten zu erzählen hat wenn man ganz genau hinschaut. Dazu sind die aufgestellten Infotafeln auf dem Oberland zum Beispiel richtig gut geeignet und vermitteln einem wirklich interessante Infos rund um die Insel und dessen durchaus bewegte Vergangenheit.
Angekommen bei den Krachschlägern. Ich war wirklich überrascht wieviele von den Basstölpeln vor Ort waren und das Geschrei war schon enorm. Hätte man sie nicht gehört, zumindestens hätte man sie dann irgendwann erschnüffelt. So beobachtete ich die Vögel eine ganze Weile den diesmal trieb ja keine Uhr und das war sehr angenehm. Ich musste daran denken wie leer es 2007 war als kein Basstölpel zu sehen war und wie schön es ist sich dann einfach mal hinzusetzen und nicht auf die Uhr schauen zu müssen. Ich verspürte jetzt allerdings etwas Hunger und erinnerte mich an den Edeka. Hmm, jetzt einfach 2 oder 3 Brötchen und eine Fleischwurst, das wäre es. Also schlenderte ich dann vorbei an der langen Anna auf der Rückseite der Insel wieder Richtung bewohntes Gelände um in den Edeka zu gehen. Für manchen könnte das ein Kulturschock werden und schlagartig das Gefühl aufkeimen lassen ich verhungere hier. Wer nur riesige Einkaufsläden kennt wird hier sicher an seine Grenzen stoßen. Ein besserer Tante Emmal Laden, das war der erste Eindruck. Das heisst nicht das ich das als negativ ansehe, eher das Gegenteil ist der Fall, ich selber bin in meiner Jugend mit solchen Läden gr0ß geworden und ich mag diese kleinen überschaubaren Läden sehr gerne und auch hier wird man sicher nicht verhungern wenn man einen normalen Geschmack hat und nicht unbedingt eine 25 qm große Kühltruhe erwartet. Man sollte sich vor Augen halten das alles was es auf der Insel zu kaufen gibt auch erst einmal nach Helgoland kommen muss und nicht vor Ort wächst. Ich habe also nichts vermisst, habe meine Brötchen und meine Wurst bekommen und dackelte damit glücklich wieder in meine Unterkunft um etwas zu Essen und mich bei offenem Fenster etwas auszuruhen.
Dabei muss ich dann wohl doch für ein Stündchen eingenickt sein was auch irgendwie kein Wunder war. Morgens um 5 aufgestanden und eine lange Anfahrt zur Insel, dazu viel frische Seeluft. Egal, verpasst hatte ich nichts, war ausgeruht und das hieß dann wieder raus aus dem Haus zum Falm. Mittlerweile hatte es sich doch leider etwas zugezogen aber es war trocken und die angenehmen Temperaturen sorgten dafür das trotzdem schön war. So stand ich am Falm und beobachtete das Treiben auf dem Unterland, schaute in die Ferne und ließ mir die frische Luft um die Nase wehen. Alle Schiffe waren bereits wieder auf dem Heimweg und die Insel kam zur Ruhe. Genau dieser Augenblick ist so herrlich, kein abstruses rumgerenne mehr. Der ein oder andere Inselgast kam einem entgegen oder ein Helgoländer der seines Weges ging oder den wohlverdienten Feierabend genoss. Wie sich das anfühlen sollte durfte ich auch erleben aber dies wird erst im zweiten Teil von meinen Berichten ein Thema werden. Dann heißt es....... 2014 - 14 Tage auf der Insel. Es war nun kurz nach 18 Uhr und ich beschloss den Falm weiter nach oben zu wandern um dann dem Rundweg wieder bis zur langen Anne zu folgen, schließlich wollte ich den Sonnenuntergang an der langen Anna erleben hatte aber den Eindruck das es vielleicht nichts werden würde, ein Blick in den Himmel schien das zu bestätigen.
Das Licht was sich mir dann unterwegs bot war schon eine tolle Sache. Die Wolkenwand schien wie am Lineal gezogen am Horizont zu enden. Über mir eine leichte Wolkenecke am Horizont die Sonnenstrahlen die bis vor ein paar Stunden noch ungefiltert vom blauem Himmel auf einen niederschien. Auch jetzt so um kurz vor 19.00 Uhr war es immer noch recht mild und der Wind war nur leicht zu spüren. So drehte ich mich auf dem Weg zur langen Anna mehrfach im Kreis um so jeden Eindruck aufnehmen zu können und die Kamera lief heiss. Bei meinen Aufenthalten sind so mehrere tausend Bilder vom Felsen zusammen gekommen die ich aber hier alle gar nicht zeigen kann, daher ist die Auswahl für meine Berichte durchaus nicht einfach, aber ich schaue mal was sich so machen lässt bei den nächsten Berichten. In dem Augenblick schoss mir durch den Kopf das es ja am nächsten Tag schon wieder nach Hause gehen sollte, was mir gar nicht gefiel.
Das Licht war an diesem Tage wirklich super aber leider sah es wirklich danach aus als wenn es sich bis zum Sonnenuntergang komplett zuziehen würde, zumindestens machte es so den Anschein. Ich hoffte einfach darauf vielleicht noch die ein oder andere hübsche Aufnahme machen zu können, denn ich wusste ja nicht das ich bald schon wieder hier oben stehen würde, daher versuchte ich natürlich soviele Aufnahmen wie möglich zu machen. So ging es dann langsam aber stetig der langen Anna entgegen. Auch diesmal waren kaum Menschen auf dem Oberland unterwegs und man konnte den Augenblick wirklich genießen. Das Zusammenspiel aus dem Licht und dem ganzen drumherum wie dem Wind oder dem Salzgeschmack auf den Lippen sind dann ganz besondere Erinnerungen die sehr lange haften bleiben und einem auch im nachhinein noch ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
So kam ich dann an der langen Anna an und bis dato war es eigentlich unspektakulär. Die Sonne hatte sich hinter den Wolken versteckt und ich hatte nicht das Gefühl das noch etwas passieren würde. Ich wurde dann aber ein paar Minuten später eines besseren belehrt. Die Wolkenwand schien einfach stehen geblieben zu sein und dahinter kam langsam aber sicher die untergehende Sonne zu Vorschein und zauberte eine Wahnsinnsstimmung auf den Felsen. Golden kam die Sonne zum Vorschein und tauchte das Oberland in ein zauberhaftes Licht. Alleine war ich an der langen Anna nicht mehr, einige Gäste der Insel waren auch vor Ort und es war erstaunlich was dann passierte. Am Anfang unterhielten sich die Leute noch angeregt aber als die Sonne so zum Vorschein kam verstummten auch die letzten Gespräche. Es wurde ruhig und ausser den Vögeln war so gut wie nichts mehr zu hören, denn alle bestaunten diesen Sonnenuntergang.
Selbst die Heidschnucken schienen von diesem Sonnenuntergang beeindruckt zu sein sein und legten sich in die richtige Position. Es war einfach beeindruckend was die Natur da so zaubert. Sicher hat man auch Zuhause den einen oder anderen schönen Sonnenuntergang aber ich meine keiner ist so wie an der See und gerade auf Helgoland hat man aufgrund der hohen Standposition einen ganz besonderen Blick auf die Sonnenuntergänge. Hätte ich gewusst das ich davon noch einige schöne erleben würde hätte ich es wahrscheinlich nicht geglaubt. So blieb ich solange stehen bis die Sonne komplett am Horizont verschwunden war und die Nacht ihren Anlauf nahm. Versunken in meinen eigenen Gedanken machte ich mich auf den Rückweg, der Leuchtturm schickte seine ersten Strahlen in die Ferne und zeigte den Schiffen den richtigen Weg. Das man den Lichtschein des Leuchtturms sogar bis auf die 60 Kilometer entfernte Hallig Langeneß sehen konnte hätte ich nicht geglaubt wenn ich es nicht selber in einer sternenklaren Nacht selber gesehen hätte.
So ging es zurück Richtung Leuchtturm und in die beginnende Nacht.
Langsam schlenderte ich wieder die Kirchstrasse entlang, vorbei am Friedhof und der nun beleuchtenden Mocca Stube wieder Richtung Falm. Aus der Mocca Stube drang Musik und ein leichtes Gelächter und man merkte irgendwie das es den Leuten richtig gut gehen würde und sie sich wohlfühlten. Ich konnte das sehr gut nachvollziehen denn auch ich hatte eine absolut gute Laune auch wenn ich jetzt die Müdigkeit in den Knochen spürte, aber ich wollte noch unbedingt einen Blick vom Falm auf das beleuchtete Unterland erhaschen um mir davon eine Vorstellung machen zu können. An den Mocca Stuben vorbei ging es dann auf den Steanacker wo ich in Höhe des Restaurants Atlantis wieder links abbog und die letzten Meter zum Falm hinter mich zu bringen. Ich schwor mir dann aber schnell im Bett zu verschwinden den ich hatte am nächsten Tag noch so einiges vor und wollte rechtzeitig aufstehen.
Am Falm angekommen......was für ein toller Ausblick!
Hell erleuchtet präsentiert sich das Unterland und besonders im Hafen leuchten die bunten Lichter besonders intensiv. Ich weiß nicht wie lange ich dort gestanden haben, aber es waren sicher so um die 30 Minuten. Leider hatte ich nur die Kamera mit meinem normalem 18 - 55er Objektiv für die Zeit mitgenommen, die anderen Objektive und das Stativ lagen zuhause daher musste ich aus der Hand fotografieren und das ist aufgrund der Belichtungszeit Abends oder Nachts nicht immer so einfach. Die meisten Aufnahmen sind daher auch nichts geworden aber ich wollte an diesem Abend dieses Eindruck einfach irgendwie festhalten. Am liebsten wäre ich dort noch länger stehen geblieben aber es wurde so langsam Zeit für das Horchgestell und so schlenderte ich zurück in mein Zimmer, öffnete weit das Dachfenster, schaute in den Sternenhimmel und war 5 Minuten später im Reich der Träume. Ich habe glaube ich schon lange nicht mehr so gut geschlafen wie in dieser Nacht. Und ausgeschlafen war ich am nächsten Morgen auch.
Tag 2: Die Düne und die Abfahrt
Ausgeschlafen.......um 8.30 Uhr. Nach einer absolut ruhigen Nacht wurde ich gegen halb neun wach, ein kurzer Blick auf die Uhr sagte mir das ich noch nichts verpasst hatte. So erledigte ich erst einmal die üblichen morgendlichen Rituale und machte mich dann auf in den Frühstücksraum. Der Duft von frischem Kaffee waberte durch das Erdgeschoss und beim eintreten sah ich einen reichlich und leckeren gedeckten Tisch. Es war alles vorhanden was das Herz begehrte und man konnte richtig schlemmen, egal ob Brot, Brötchen, Marmelade oder Aufschnitt, es war mehr als genug vorhanden und hätte sicher auch für 2 Leute gereicht. So setzte ich mich erst einmal hin und genoss das reichhaltige Frühstück ausgiebig. Dann wurde es Zeit die Sachen zu packen denn die nächsten Gäste wurden ja wieder erwartet und das Zimmer musste wieder hergerichtet werden.
Nachdem ich meine 7 Sachen wieder zusammen hatte verabschiedete ich mich vom meiner sehr netten und freundlichen Gastgeberin. Als Sie sah das ich so lostiefeln wollte meinte Sie das ich meine Tasche erst einmal stehen lassen könnte denn es wäre ja noch einiges an Zeit bis zur Abfahrt. Ich war Ihr dafür sehr dankbar, denn sonst hätte ich den Rest des Tages meine Tasche immer mitschleifen müssen. So ließ ich diese erst einmal zurück und machte mich auf den Weg zum Falm um den ersten morgendlichen Blick auf das Unterland und die Düne zu erhaschen die ja auch noch auf dem Plan stand. Mich erwartete ein herrlicher Himmel und wie schon am Tag davor ein mildes angenehmes Klima. Die Insel war gegen 10 Uhr noch leer und man hätte das Gefühl haben können alleine zu sein, dem war aber natürlich nicht so. Langsam löste ich den Blick vom Unterland und machte mich langsam wieder auf den Weg zur Treppe.
Jetzt hieß es erst einmal den Lung Wai abzuklappern und auch eine Runde durch die Siemensstrasse zu laufen um zu sehen was es denn alles für Läden gibt. So drehte ich meine erste Morgenrunde in aller Ruhe und kam dann am Hotel Rickmers wieder raus. Da es noch schön ruhig war machte ich noch eine kleine Runde vorbei an den Hummerbuden diesem Morgen besonders frisch wirkten. Bei der Firma EMT war schon reges treiben angesagt, man bereitete sich auf den bevorstehenden Tag vor. Das die Firma EMT noch einen bleibenden Eindruck hinterlassen würde ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Also wieder zurück um in Richtung Landungsbrücke zu wandern, schließlich wollte ich noch eine Runde über die Düne drehen. Über die Promenade zurück, entlang an den Hotels der Insel ging es dann zu meinem Ziel. Noch lag die Insel entspannt da, aber ich wusste das sich das noch ändern sollte.
Da die Witte Kliff gerade abfuhr als ich die Landungsbrücke erreichte hatte ich also noch etwas Zeit bis zur nächsten Abfahrt zur Düne. So schaute ich mir die Insel in der Zeit von der Landungsbrücke an und die Wolken wurden auch immer weniger und die Sonne sagte Hallo.
Ich verbrachte die Zeit damit etwas auf und abzulaufen und mir alles genau anzusehen. Irgendwie hatte ich das Gefühl Zuhause zu sein und der Gedanke daran das in ein paar Stunden dieser Zustand schon wieder vorbei sein würde machte mich doch ziemlich traurig. Auch wenn es schon 2 Tage waren die ich vor Ort war hatte ich noch lange nicht alles gesehen und ich wusste auch das ich es in der verbleibenden Zeit nicht mehr schaffen sollte viele kleine Besonderheiten kennenzulernen. Die Witte Kliff kam dann langsam schaukelnd auch schon wieder von der Düne zurück und ich machte mich bereit für die Überfahrt zur Düne
Kurze Zeit späte stand ich dann auch zum ersten mal auf der Witte Kliff die mich und noch wenige andere Gäste hinüber auf die Düne brachten. Irgendwie war es ein tolles Erlebnis mit diesem kleinem Boot einmal fahren zu können und die Überfahrt, wenn auch kurz, machte mir und den anwesenden sichtlich Spaß. Bereits wenige Minuten später standen wir dann alle auf der Düne. Ich wollte die Düne auf alle Fälle einmal umrunden um mir einen ersten Eindruck von diesem Naturparadies zu schaffen. Zunächst überlegte ich welchen Weg ich einschlagen sollte und ich entschied mich ab dem Anleger rechts herum an den Blockhäusern entlang und dann weiter zum Leuchtturm zu gehen um dem Strand dann einfach außen herum zu folgen. Allerdings blieb ich erst einmal stehen um das Panorama von der Insel zu genießen was sich mir von der Düne aus bot. Es war einfach toll dort zu stehen das leise plätschern der Wellen zu hören.
So lief ich dann los, vorbei an den Ferienhäusern die auf der Düne stehen und ich dachte mir....hmmm sicher ein toller Ort um seinen Urlaub zu verbringen aber für mich nicht denkbar da auf der Düne keine Hunde erlaubt sind und ohne meinen Handtaschenhund geht es auch nicht in den Urlaub. Apropos Urlaub, bis dahin hatte ich mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken dazu gemacht auf Helgoland einmal länger Urlaub zu machen aber der Wunsch danach kam dann doch sehr schnell hoch. In dem Augenblick entschloss ich mich daheim dann mal ein wenig mehr im Netz nach einer geeigneten Ferienwohnung zu suchen, dazu dann in weiteren Berichten mehr. Es ging also weiter bis zu dem beginnenden weiten Sandstrand. Ausser mir hatte wohl niemand diesen Weg gewählt denn ich war so ziemlich alleine auf weiter Flur. Nur ein paar Kinder spielten in der Nähe der Ferienhäuser fangen, ansonsten war niemand zu sehen.
Weiter ging es am Sandstrand entlang, vorbei an dem Dünenrestaurant Richtung Leuchtturm. Ich erspare Euch hier einmal jeden meiner Schritte die ich dann um die Düne gemacht habe, denn das würde langweilig werden und einige von Euch haben das ja sicher schon selber erlebt wie herrlich es ist dieses tolle Stück Natur zu umrunden. Alle die, die es noch vorhaben...... nehmt Euch Zeit, genießt den Aufenthalt auf der Düne, egal ob einfach beim schauen in die Ferne oder beim Robben oder Seehundbeobachten, es lohnt sich.
Aber bitte beachtet das die Seehunde oder Robben Wild- und keine Kuscheltiere sind und haltet den vorgegebenen Abstand von 30 Meter ein, denn Ihr glaubt nicht wie schnell die Viecher auch an Land werden können und die Zähne sind auch nicht zu verachten. Weitere Bilder von der Düne findet Ihr dann auch in meinem Helgoland Bilderordner.
So zog ich dann weiter am Strand entlang.
Vorbei am Leuchtturm und ein Blick zurück auf die Hauptinsel.
Achtung an der Start und Landebahn. Als ich dort ankam machte sich gerade ein Flieger für den Abflug bereit.
Unendliche Ausblicke und menschenleer präsentierte sich die Düne auf der Ostseite.
Umrundung der Nordspitze auf der Düne und wieder der Blick auf die Insel. Bislang hatte ich weder Seehunde noch Robben entdeckt.
Dann war es endlich soweit! Meine erste Begegung mit den Seehunden und Robben auf Helgolands Düne.
Tetrapoden und ein Blick auf das offene Meer. Meine Dünenumrundung neigte sich dem Ende entgegen.
Ein letzter Blick von den Dünen aus auf das Meer. Ein herrlicher Spaziergang ging zuende und viele neue Eindrücke hatte mir die Düne vermittelt.
Rückfahrt...... leider war der Spaziergang über die Düne recht schnell vorbei, für mich zu schnell aber ich wollte noch eine letzte Runde über die Insel unternehmen bevor es hieß Abschied nehmen. So saß ich wieder auf der Witte Kliff und wir machten uns auf die Rückfahrt zur Hauptinsel. Es war nun kurz nach 12 und die Zeit rann nur so dahin. Schneller als ich dachte stand ich wieder auf der Landungsbrücke. Ich verblieb noch etwas weil das rege treiben nun schon mehr zunahm und die ersten Schiffe bereits kurz davor waren vor Anker zu gehen und die Börteboote machten sich auch bereits fertig um die ersten Gäste einzusammeln. Ich überlegte mir wie ich nun weiter laufen sollte und nahm mir vor weiter an der Kurpromenade vorbei am Fähranleger (Nordost) und dem Schwimmbad Richtung Nordstrand zu laufen. Diese Strecke war ich noch nicht gelaufen und ich wollte Sie auf alle Fälle noch abgehen bevor es wieder nach Hause gehen sollte.
Die Börteboote mit den ersten Gästen trudeln an der Landungsbrücke ein.
Blick von der Kurpromenade hoch auf die Schrebergärten von Helgoland.
Nachdem ich nun die Kurpromenade entlang gelaufen war kam ich der Jugendherberge immer näher und ich beschloss diese zumindestens zu umrunden um dann am Nordstrand entlang auf diese Monstertreppe zuzusteuern die mich wieder auf das Oberland bringen sollte. Langsam schlenderte ich den Strand entlang bis ich dann endgültig vor dieser Treppe stand. Eigentlich sieht sie ja harmlos aus dachte ich und stapfte los um dann bereits nach kurzer Zeit zu merken das die Treppe nun wirklich alles andere als harmlos ist wenn man sowas nicht gewohnt ist. Also machte ich langsam, drehte mich noch einmal um und fotografierte nochmals die Jugendherberge die Ihr oben rechts am Bildrand seht. Das Wetter wurde scheinbar immer besser und auch wärmer was den Abschied noch schwerer machte. So stapfte ich dann unter dem Pfeifen meiner Lungen die Stufen hoch um eine letzte halbe Runde zu drehen bevor es hieß bye Helgoland.
Ein letzter Blick zurück und einen mächtigen Kloß im Hals.
Ein letztes mal ging es dann am Leuchtturm vorbei auf die Kirchstrasse um meinen Rucksack aufzusammeln. Ich schleppte mich mehr als schlecht als Recht dann von der Unterkunft zum Falm, blieb noch ein paar Minuten stehen und erst dann machte ich mich langsam wieder auf den Weg zu Unterland, vorbei an den Läden auf dem Lung Wai Richtung Landungsbrücke. Ein letzte Zigarette und noch eimal auf die Düne und die Schiffe schauen die dort vor Anker lagen. Da fiel mir ein das ich noch gar nicht am Kringel gewesen war, den hatte ich völlig ausser acht gelassen obwohl das ein wirklich sehr schöner Ort auf der Insel ist. Man hat direkten Blick auf die lange Anna und bei ordentlich Wind lassen sich dort absolut tolle Bilder machen. Auch der Abstieg vom Oberland über das Mittelland zum Kringel ist eine tolle Sache die ich aber erst bei meinem nächsten Aufenthalt kennenlernen durfte.
Einmal kurz zum Kringel um einen letzten Blick auf die lange Anna geworfen. Toller Ort an dem ich später einige schöne Stunden verbracht habe.
Die Atlantis wartet. Nun war es endgültig und es hieß Abschied nehmen. So gerne ich auf der Hinfahrt eingestiegen bin so sehr hasste ich es jetzt in diesem Augenblick wieder einsteigen zu müssen.
Dann war es wieder soweit. Ich stand wieder auf der Atlantis und warf einen wehmütigen Blick zurück auf die Insel die ich bei bestem Wetter nun verlassen musste. Am liebsten hätte ich auf dem Absatz kehrt gemacht und wäre wieder auf die Insel gerannt aber leider ging das nicht. Wenn ich ehrlich bin war es nicht damit getan mehrfach schwer zu schlucken, die ein oder andere Träne floss schon als ich wusste das es nun bald losgehen würde. Dann wurde die Insel immer kleiner, verschwand langsam am Horizont und ich hing meinen Gedanken nach, so richtig wohl fühlte ich mich überhaupt nicht. Ich überlegte wann ich denn wohl wieder auf die Insel kommen würde, für mich stand das bis dahin in den Sternen. Das sich das aber innerhalb von 14 Tagen grundlegend ändern würde konnte ich nicht wissen. Wir kamen alle bei bestem Wetter wieder in Cuxhaven an und auch der restliche Heimweg war komplett störungsfrei. Die Auto übernahme am Hafen klappte wirklich gut und schon ein paar Minuten später war ich schon auf der Autobahn Richtung Heimat unterwegs. Fortsetzung folgt.......
-Ende-